BMW Motorrad surft auf der Erfolgswelle

      BMW Motorrad surft auf der Erfolgswelle

      BMW Motorrad surft auf der Erfolgswelle

      Außer den Flat-Twins hat auch die Vierzylinder-Baureihe einen großen Anteil am Elfprozent-Wachstum der weiß-blauen Marke. Mehr soll in diesem Jahr eine neue Baureihe bringen.

      BMW Motorrad ist seinem Ziel, bis 2020 etwa 200.000 Motorräder zu produzieren, auch 2015 wieder ein gutes Stück nähergekommen. Mit fast 137.000 verkauften Motorrädern und Maxi-Scootern wurde das Vorjahres-Rekordergebnis um knapp elf Prozent übertroffen. Der Erfolg resultiert auf weltweiter Beliebtheit der weiß-blauen Marke und insbesondere der Modelle mit dem Boxermotor: Im Hubraumsegment über 500 Kubikzentimeter ist BMW Motorrad nach eigenen Angaben in 26 Ländern Marktführer.

      17,4 Prozent der verkauften Zweiräder bleiben in Deutschland, womit der Heimmarkt mit fast 24.000 Einheiten der größte Einzelmarkt bleibt; das bedeutet einen Marktanteil von über 23 Prozent. Es folgen die USA, Frankreich und Italien sowie Großbritannien und Spanien.

      Gut die Hälfte der 2015 abgesetzten Fahrzeuge (über 73.000 Stück) gehören der Boxer-Baureihe an; ganz vorne in der Beliebtheit rangiert die Reiseenduro R 1200 GS, von der alleine über 23.500 Stück verkauft worden sind. Mit dem Schwestermodell R 1200 GS Adventure und dem Touringmodell R 1200 RT folgen zwei weitere Boxermodelle im hausinternen Typen-Ranking. Weitaus besser als erwartet verkaufte sich in ihrem zweiten Jahr am Markt die klassisch gezeichnete R nineT mit nahezu 10.000 Einheiten.

      Zum wichtigen Standbein hat sich mit insgesamt 21.110 Verkäufen die nun aus drei Modellen bestehende S 1000-Baureihe mit wassergekühltem Vierzylindermotor entwickelt; der Supersportler "RR", der Roadster "R" und das Adventure-Bike "XR" verkauften sich glänzend. Weitere 25.616 Einheiten des Gesamtabsatzes entfallen auf die Zweizylinder-Mittelklassemodelle. F 800 GS/GS Adventure und F 700 GS konnten ihre Stückzahlen weitgehend behaupten, der für 2015 renovierte Roadster F 800 R legte wieder deutlich zu.

      Fast 5.000 Einheiten konnten die Bayern weltweit von ihren Sechszylinder-Flaggschiffen absetzen. Möglicherweise schafft BMW insbesondere für den wichtigen US-Markt noch heuer neue Kaufanreize auf Basis der Studie "Concept 101".

      Besser als im Jahr 2015 mit nur noch 4.530 Verkäufen dürften heuer die Maxi-Scooter laufen; sie sind für 2016 gründlich überarbeitet worden. Sehr zufrieden zeigt sich BMW mit den 957 abgesetzten Elektrorollern vom Typ "C evolution".

      Die Erfolgszahlen von BMW Motorrad dokumentieren zugleich eine Veränderung des Käuferverhaltens. So hat die R 1200 GS übers Jahr über 6.000 Einheiten verloren (25 %); dagegen ist der Absatz der ihr ähnlichen, aber noch teureren R 1200 GS Adventure um fast 1.800 Fahrzeuge (gut 10 %) gestiegen. Nicht ausgeschlossen, dass auch der Erfolg des neuen, vierzylindrigen Adventurebikes S 1000 XR teilweise auf das Konto der GS geht. Außerdem wurde mit dem Sporttourer R 1200 RS ein weiteres Modell mit dem wassergekühlten Boxermotor in den Markt eingeführt.

      Die Zahl der verkauften Einzylinder-BMWs wird zukünftig deutlich steigen; in der zweiten Jahreshälfte hat die neue BMW G 310 R ihren Marktstart. Der kleine Roadster ist eine Münchner Entwicklung, wird aber vom indischen Kooperationspartner TVS in Bangalore gebaut und soll vor allem in Asien und Lateinamerika Furore machen. Dem dm hierzulande rund 5.000 Euro kostenden Roadster soll schon in Bälde eine zweite Version folgen; wer BMW kennt, tippt angesichts des "ewigen" GS-Erfolges schnell auf eine Bonsai-GS.

      Zweite Neuheit für 2016 ist die R nineT Scrambler. Gegenüber der sehr exklusiv daherkommenden R nineT ist die zweite Klassik-BMW mit weniger edlen Komponenten ausgestattet, was sich auch im günstigeren Preis von (geschätzt) rund 13.000 Euro niederschlägt. Für die 2016er Zahlen wird dieses Modell aber noch nicht viel beitragen können, weil der Marktstart ebenfalls erst in der zweiten Jahreshälfte erfolgt.